Zu den Fragen

Warum kommt die leibliche Mutter der Kinder so spärlich vor?

Selbstverständlich haben wir die Mutter der Kinder mehrfach darum gebeten, uns ihre Sicht der Dinge zu erzählen. Aber nachdem der erste Teil des Films 2012 ausgestrahlt wurde, wollte sie uns kein Interview mehr geben, was wir sehr bedauern. Trotzdem finden wir es wichtig, dass man – wenn auch spärlich – von ihrer Seite etwas erfährt.

 

Warum durfte die Mutter nicht bei der Einschulung ihres jüngsten Kindes dabei sein?

Dazu sagte uns Marion:

„Die Mutter der Kinder hatte zur Zeit der Einschulung von Amon gerichtlich angeordnete Umgangstermine mit den Kindern. Diese schlossen ein außerordentliches Treffen aus, zumal die Mutter leider nicht in der Lage war, ihren Besuch in irgendeiner Weise anzukündigen oder abzusprechen. Es ist traurig, aber das Verhalten der Mutter hat langfristig dazu geführt, dass die Kinder jeglichen Kontakt ablehnen und auch wir Erwachsenen uns nur noch versuchen zu schützen.“

 

Warum will Marion noch ein Kind haben – reichen ihr die fünf Kinder nicht?

Dazu sagte uns Marion:

„Der Wunsch nach einem gemeinsamen Kind spiegelt im Wesentlichen doch nur den Wunsch nach der möglichst engsten Verbindung zwischen zwei Menschen wieder. Ich hatte den Wunsch mit Kai, nicht weil fünf Kinder nicht reichen, sondern weil Kai todkrank war und wir uns gewünscht haben, ein Teil von uns beiden könnte zusammen weiterleben. Realistisch betrachtet wäre es für das Kind sicher ungut gewesen, ohne Vater aufwachsen zu müssen. Aber Wünsche spiegeln ja bekanntlich nicht unbedingt realistische und kluge Gedanken wieder. Ich habe den Wunsch noch immer, ein zweites Kind zu bekommen mit einem Mann, den ich liebe und mit dem ich hoffentlich noch lange gemeinsam Richtung Zukunft gehen werde.“

 

Warum haben Kai und Marion bei dem Film mitgemacht?

Dazu sagte uns Marion:

„Wir besitzen keinen Fernseher und schauen daher nie das deutsche Fernsehprogramm. Über x Ecken bekamen wir 2011 die Anfrage, ob wir uns vorstellen könnten bei einer Langzeit-Dokumentation mitzumachen, in der es um Patchwork-Familien gehen solle. Kai und ich waren skeptisch – wir und ins Fernsehen? Nachdem wir uns aber eingehend mit den bisherigen Produktionen von Sigrid Faltin beschäftigt hatten, schrieben wir Sigrid eine Mail, dass wir interessiert seien. Wir lernen Sigrid und Ingo kennen und Anfang 2012 bekamen wir die Rückmeldung, dass auch sie mit uns drehen wollten.

Wie fühlt sich das dann an? Nun, im Grunde ist Sigrid Faltin einfach nur eine fantastische Fragenstellerin. Kai und mir war von Anfang an klar, dass diese Doku so etwas wie eine therapeutische Begleitung für uns war, die typische Probleme einer Patchworkfamilie beleuchtete und so für viele andere möglicherweise eine Hilfe darstellte. Und zuletzt natürlich auch uns, denn vieles haben wir durch Sigrid präventiv durchdacht und reflektiert.

Als Kai dann seine niederschmetternde Diagnose erhielt, haben wir schon einen Moment gebraucht um zu sortieren ob wir weiter machen wollen. Doch Kai war darin sehr klar und wollte es unbedingt. Nicht zuletzt auch für mich und seine Kinder, denn Sigrid und Ingos Händchen haben uns eine unvergleichliche Erinnerung geschaffen. Außerdem hoffe ich sehr, dass die ein oder anderen Zuschauer durch den Dokumentarfilm Anregungen finden, Hoffnung sehen und ihr Herz öffnen. Die Welt ist voller Wunder und voller Liebe.“

 

Warum erfährt man so wenig über Thomas, den neuen Mann in der Familie?

Thomas wollte einfach nicht vor die Kamera. Nur bei dem Fest konnten wir wenige Bilder mit ihm drehen. Alles andere war ihm zu persönlich. Es geht ihm nicht darum, nicht vorzukommen in dem Film, sondern er fühlt sich unwohl vor einer Kamera und möchte sich dieser Situation deshalb nicht aussetzen. Das müssen wir natürlich akzeptieren, auch wenn wir es sehr bedauern.